Maikäfer – plötzliches anarchistisches Straszenblättchen

[…diese Zeitung wurde 2013 in Wien anlässlich des 1. Mai veröffentlicht…]

Maikäfer Gegen die herrschenden Verhältnisse, in                    Opposition zur MayDay!

Diese angeblich fröhliche Parade ist in Wahrheit bezeichnend für die zunehmende Ratlosigkeit unseres Umfelds. Saufen statt kämpfen. Tanzen statt Barrikaden bauen. Sein Gehirn mit Drogen betäuben, um flüchtig die alltägliche Verdrossenheit zu vergessen. Sich in eine Route einpferchen lassen, anstatt sich den ganzen öffentlichen Raum nehmen. Um die Freiheit bitten, anstatt sein Leben wiederzuerlangen. Gehorchen statt Schaffen. Darauf haben wir keinen Bock mehr: Schon zu viel Zeit haben wir verloren. Ebenfalls bringen uns die Folklore der Sozialdemokratie – Wächter des sozialen Friedens, sowie der bolschewistisch-stalinistische Dreck zum Kotzen. Auf die Lohnarbeit scheiszen wir mit viel Freude! Wir wollen auch nicht länger Sklaven dieses sozialen Gefängnisses sein. Integration kommt für uns nicht in Frage. Wir werden uns nicht verkaufen, zugunsten irgendeines Ausbeuters. Es reicht uns aber auch nicht mehr, den Müll des Systems und seine Lücken zum Überleben zu nutzen. Wir wollen nicht im Verborgenen leben. Unsere Absicht ist, die Umstände radikal zu verändern. Wir wollen ganz neue Wege finden. Wir wollen die Revolution aufbauen. Wir streben nach der Selbstverwaltung unseres Alltags; wir kämpfen für die Selbstbestimmung unseres Schaffens; wir werden die Aneignung der Produktionsmittel, Felder, Lebensräume und des öffentlichen Raumes insgesamt vollziehen!
Einige Anarchistinnen und Anarchisten
straszenblaettchen@riseup.net

Dieses Editorial ist der anarchistischen Straszenzeitung entnommen, die am 1. Mai in Wien unter anderem auf der MayDay-Parade und dem „Was ihr wollt“-Straßenfest verteilt  wurde, bzw auflag.

Die gesamte Zeitung findet sich hier als PDF.

Dieser Beitrag wurde unter General, Kritik, Publikation abgelegt und mit , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.