(aus: editionirreversibel.noblogs.org)
Eine kritische Betrachtung von Der Kommende Aufstand
Verkaufsmasche [pdf]
Einige Worte im Voraus uber die Motivation und Absichten
der Übersetzer…
Politik heißt nicht nur Delegation, Mediation und Spezialisierung, sondern auch Verleumdung, das Lästern und schlecht Reden auf Grund von Oberflächlichkeiten und die Kunst, die eigene Ideologie so auf dem Silbertablett präsentieren zu können um die Konkurrenz auszustechen. Nicht, dass wir Anhänger einer Ideologie oder eines fixen und statischen Theoriegebildes wären, im Gegenteil, aber für uns ist der Aufstand etwas dem Anarchismus inhärentes und diese Tatsache – ob sie uns nun zu Insurrektionalisten, aufständischen Anarchisten oder was auch immer macht, sei dahingestellt – und der Eindruck, dass sogar im deutschsprachigen Raum diese alte und verstaubt geglaubte Idee aufflammen zu scheint, dass es keine Trennung zwischen Theorie und Praxis gibt und der generalisierte und zerstörerische Aufstand, sowohl individuell als auch kollektiv, somit eine Notwendigkeit ist, wenn es einem darum geht jeglicher Autorität den Gar aus zu machen, scheint eine Menge Linker, Syndikalisten und andere Wichtigtuer derart zu provozieren und zu beunruhigen, dass ihre in Sicherheit geglaubten politischen Ideologien, Tempel und Milizen gefährdet sein könnten, dass sie sich von Zeit zu Zeit veranlasst sehen, ihre Reliquien gegen diese kruden Anarchisten, denen diese vermeidlich schändliche aufständische Neigung anhaftet, zu verteidigen. Eigentlich sollte man sich einen Dreck um diese mit dem Polieren ihrer linken Heiligtümer beschäftigen Messdiener scheren um sich erst gar nicht auf einen ihrer politischen Pseudodiskurse einzulassen, denen immer die oben aufgeführten Charakteristiken anhängen werden. Gerade da diese Diskurse meist im virtuellen Raum geführt werden und man schon von Glück sprechen kann, wenn es ein Papier gewordenes institutionalisiertes Organ einer Gewerkschaft oder ähnliches ist, was einem meint diesmal ans Bein pissen zu müssen. Es ist das gleiche ritualisierte Spektakel bzw. Debakel, dass sich auf den Rednerpulten der Parteikongresse abspielt: Die Diskreditierung der Konkurrenz und die Beweihräucherung des eigenen Programms. Da uns nichts daran gelegen ist die politische Macht zu erobern, uns demokratischer Mittel zu bedienen oder in irgendeinem Konkurrenzverhältnis zu diesem Sumpf zu stehen, machen wir uns nicht die unfruchtbare Mühe, uns auf ihre oberflächlichen Betrachtungen und kleinkrämerischen Hahnenkämpfe einzulassen. Wenn sie einen missverstehen wollen, werden sie einen immer missverstehen können.
Aber wir wollen nicht um den heißen Brei herum reden: Die anscheinend inzwischen verbreitete Annahme den Bestseller Der kommende Aufstand für eine, wenn nicht die, ideologische Grundlage des aufständischen Anarchismus zu halten, schien uns zu dreist und verwirrt, um sie so im Raum stehen zu lassen. Also schien es uns angemessen diese scharfe Kritik Wolfi Landstreichers zu übersetzen um endlich einen Schlussstrich unter dieses Kapitel ziehen zu können. Es ist nicht so, dass es nicht längst eine Hand voll Kritiken gegeben hätte, die dies versucht hätten. Jedoch genügte dies anscheinend nicht um dieser Verwirrung auf theoretischer, praktischer und historischer Ebene ein Ende zu bereiten, die selbstredend für die unerträgliche Litanei der (deutschen) Linken ist. Anscheinend blendet das schriftstellerische Talent des Unsichtbaren Komitees seine Leserschaft derart, dass diese vergisst, dass irgendein inhaltsleeres Gefasel über den Aufstand einen noch lange nicht zum Anarchisten macht und sich das Komitee auch keineswegs dem Anarchismus nahe sieht.
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