Wolja – Nr.1

Wolja1Farbe01   WOLJA – EDITORIAL ZUR ERSTEN AUSGABE

Wolja ist ein anarchistisches Projekt, das sich mit der kontinuierlichen Herausgabe dieser Zeitschrift beschäftigt. Die Regelmäßigkeit, mit der wir Wolja herausbringen wollen, wird durch unsere eigenen Möglichkeiten bestimmt. Im Idealfall erscheint alle zwei Monate eine neue Ausgabe. Der Inhalt wird aus eigenen Texten sowie Übersetzungen und Wiederveröffentlichungen bestehen. Wir machen uns damit zur Aufgabe sowohl den stattfindenden Diskussionen, die sich um Fragen der Organisation, Subversion, Kommunikation usw. drehen unsere Perspektive und Kritik entgegen zu setzen, als auch Debatten zu entfachen, die bis jetzt noch nicht stattfinden oder erst im Entstehen sind. Was auch heißt, ein neues Kapitel aufzuschlagen und sowohl über längst Vergessenes, als auch über noch nie Dagewesenes zu sprechen, zu schreiben und in unserer Existenz als handelnde Individuen versuchen zu verwirklichen. In diesem Dschungel der sozialen Befriedung, in diesem Käfig des Gleichschrittes und der Unterwerfung, in dem wir gezwungen sind zu existieren, ist es an der Zeit nach einer Phase der Lethargie, der Ablenkung und des Deliriums wieder Entwürfe in Betracht zu ziehen, die unseren gewohnten Trott über den Haufen werfen. Das Experiment ist nie von Anfang an zum Scheitern verurteilt, auch wenn die viel gepredigten ‘großen Möglichkeiten’ oft lange auf sich warten lassen. Wenn wir uns nicht gezielt mit der Option der sozialen Konfliktualität, mit den Sphären der Rebellion gegen die bestehenden Zwänge, mit dem Universum der Subversion beginnen zu beschäftigen, wenn wir nicht einen Schritt aus den gewohnten Strukturen, unserer Häuser und Wohnungen hinaus, aus unseren beschränkten Kreisen, Szenen und Subkulturen, aus unseren vereinzelten, isolierten Lebenswelten in eine Konfrontation machen, an der wir wachsen können und neue Möglichkeiten und Praktiken des Kampfes erproben,  dann bleiben wir zur Anpassung und zum Kompromiss verdammt. Genauso wie es seit vielen Jahren Normalität ist.

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Synkope

aus: de.contrainfo.espiv.net

cables

Synkope ist ein vorübergehendes Aussetzen der Blutzirkulation und Gehirntätigkeit, das einen plötzlichen und kurzzeitigen Blackout verursacht. Manchmal sind die Auswirkungen gering und beschränken sich auf vorübergehendes Verwirrtsein, manchmal können sie aber auch schlimmer sein. In einigen Fällen kann die Unterbrechung der Blutzirkulation im menschlichen Organismus, wenn sie eine gewisse Dauer überschreitet, zum Tod führen. Die unter allen als die gefährlichste betrachtete “obskure Synkope” — ohne identifizierbare, logische Ursachen — macht Interventionen durch SanitäterInnen, den TechnikerInnen des Körpers, unmöglich. Weiterlesen

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Während wir schweigen, bauen sie unseren Käfig!

[Dieser Text wurde uns, mit der Bitte ihn zu veröffentlichen, anonym zugeschickt]

Ab 2015 soll mit dem Bau des neuen Straf- und Justizzentrums (SJZ) begonnen werden, bis 2019 soll es als festes Fundament am Leonrodplatz stehen. Die Absicht ist klar: Ausweitung der Kontrolle, erleichtertes Verurteilen usw. kurz Dinge, die dem Staat nutzen um gegen seine unbrauchbaren, unerwünschten, wilden Bürger oder eben seine Nicht-Bürger zu verfahren. Jeder Sitten- und Regelverstoß, also Gesetzesbruch wird dort verhandelt, jeglicher menschliche Konflikt in Akten erstickt und in Zellen gesperrt. Nur weil dieses Monstrum des Verurteilens nicht vor unsere Nase gepflanzt wird, heißt das nicht, dass es uns nicht betrifft oder sich nicht gegen uns richtet. Weiterlesen

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Kein Häfn für niemand!

(dieser Text stammt von einem Plakat, das im Sommer/Herbst 2013 an und rund um einige österreichische Knäste plakatiert wurde)

Die bürgerliche Gesellschaft basiert auf Gewalt.
Mit Gewalt wird dieser Staat aufrechterhalten, werden Menschen gezwungen zu arbeiten, zu konsumieren, zu funktionieren. In der Schule, der Lehre, im Büro, der Fabrik, im Park, zuhause, in der Disko und auf der Straße: das Maul halten, still sein, nicht fragen, nicht denken. Arbeiten, shoppen, schlafen und das am besten ein ganzes Leben lang. Weiterlesen

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Chronik der Delinquenz

… Unvollständige Sammlung aus dem Jahr 2013 

Wenn wir die bürgerliche Presse durchforsten und die Augen offen halten, dann stossen wir immer wieder auf die verschiedensten Akte der Revolte. Von den Herrschenden werden diese meist als Verbrechen und Untaten gegen die heiligen Eigentumsverhältnisse und den sozialen Frieden angeprangert. Es liegt an uns selbst diese zu interpretieren, und in einer Welt die sich immer mehr durch die Abschaffung des Menschen und die soziale Kontrolle auszeichnet, in den richtigen Kontext zu setzen. Dies ist der Auftrag dieser kleinen Sammlung: Die Verbindung zwischen Delinquenz und Subversion herzustellen…

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BLACKOUT – Anarchistischer Blog gegen des Delirium der sozialen Befriedung

Die Soziale Befriedung durchbrechen!
Den sozialen Frieden durchbrechen!

Jahrzehnte von verwaltetem Spektakel sind vergangen, Jahrzehnte der Sozialpartnerschaft, und der Aussöhnung der Unterdrücker mit ihren willigen Unterdrückten. Die größten Feinde der Freiheit werden als die Wohltäter der Welt präsentiert, um das Bewusstsein über die Klassengesellschaft und den sozialen Antagonismus, für immer unter dem Schutthaufen der Geschichte verschwinden zu lassen. So wie sie all jene Geschichten vergraben haben die von der Revolte handeln, und von jenen die diese individuell oder kollektiv vorangetrieben haben. Der Raub an allen diesen Verbindungen zur Subversion ist dazu da, um jede noch so kleine Regung von Rebellion in ihre Bahnen zu zwingen. Es sind die Jahrzehnte von Befriedung, Gehirnwäsche und Delirium gewesen die uns in eine Zeit geführt haben, in der ein Leben außerhalb der demokratischen Dogmen, Gesetze und Regeln, außerhalb aller üblichen Modelle, Organisationsgebilde und Zwänge für die meisten gar nicht mehr vorstellbar ist. Der tägliche Wahnsinn steht für die Kontrolle aller Bereiche unseres Lebens, und die freiwillige Akzeptanz der Zustände durch die Mehrheit der Individuen die in diesem Lande leben. Eine völlige Leere der gesellschaftlichen Zustände, die sich im Spektakel ausdrückt, scheint uns überall zu umgeben. Die Entfremdung all unserer Beziehung ist von der Tendenz zur Norm geworden, so dass die sozialen Spannungen wenig Beachtung finden, nicht weil sie nicht existieren, sondern weil sie in vielen Fällen verschwiegen und vertuscht werden. Oder weil sie nicht als das wahrgenommen werden, was sie sind: Akte der Revolte und Rebellion.

Dieses Projekt wird den Taten und Ideen all jener Raum geben die gegen die soziale Befriedung ankämpfen, die das Kapital in diesem Teil der Welt geschaffen hat um uns im Zaum zu halten. All jene, die aufgehört haben zu gehorchen, und zum Angriff gegen die bestehenden Verhältnisse übergegangen sind. Wie klein der Angriff auch sein mag, wie wenige wir auch sein mögen, wie gering uns die Ausmaße der Subversion auch vorkommen mögen. Mit der Erkenntnis beginnt das Erwachen. Am Anfang steht die Tat. Wir leben nur einmal…

Revolte! Aufstand! Soziale Revolution!

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